Ein Hör- und Seestück mit Seemannsliedern und Katastropenklängen.
Premiere 03. März 2016 Gare du Nord Basel
Herman Melvilles «Moby Dick» ist ein Stück Weltliteratur und – wie der Wal selbst – ein Mythos. Die «Männermelancholie» setzt nach dem Ende des Romans ein und kreist um die Geschichte des überlebenden Ishmael, dem Schwätzer und Zuschauer. Der alte weisse Mann jagt seine Erinnerungen – ist der weisse Wal tot, bleibt nur die Jagd nach sich selbst. Der Männerchor intoniert dazu Seemannslieder und der Kannibale spielt die Blockflöte. Der allgegenwärtige Lautsprecher ist dabei Archivar und Chronist eines ganz privaten Scheiterns im Überleben: Romanpassagen Melvilles, Umdichtungen und Zitate werden mit eigenen Texten gekreuzt und schaffen ein polyphones Stimmenmeer, das sich zu einer überbordenden Erinnerungsflut verdichtet. Und so rauscht und dröhnt es in Ishmael und seinem mit Geschichten, Wut, Trauer, Vätern, Fernsehern, Walen, Radios und Badewannen verstopften Leben.
„Mit dem Schauspieler Tom Quaas (…) ist diese Figur charismatisch besetzt. Heininger nennt ihn ein >>Bühnentier<<. Und tatsächlich strahlt Quaas eine wilde, selbstzerstörerische Kraft aus. Sein Gegenüber, der Harpunier und Kannibale Queequeg, wird von Heiniger mit dem Blockflötisten Jeremias Schwarzer besetzt, der ein international gefragter Solist der alten wie neuen Musik ist.“ BZ 03. März 2016
Komposition: Wolfgang Heiniger
Regie: Therese Schmidt
Schauspiel: Tom Quaas
Blockflöten: Jeremias Schwarzer
Klangregie: Gary Berger
Bühne, Kostüm, Licht: Juan Leon
Produktionsleitung: Helena Tsiflidis, strangerincompany
Nächste Termine:
08. September 2016 Societaetstheater Dresden
09. September 2016 Societaetstheater Dresden