Die vierzig Tage des Musa Dagh

Schülerprojekt mit dem Gymnasium Dresden-Plauen und dem Vitzthum-Gymnasium

Es war das Jahr 1915, als das Bergmassiv des „Musa Dagh“ südlich der heutigen türkischen Stadt Iskenderun zum Schauplatz einer Ereignisses wurde, das im Kontext des Genozids an den Armeniern vor hundert Jahren absolut einzigartig blieb: 5000 Bewohner aus sechs armenischen Dörfern flohen auf den „Mosesberg“, um gegen die herannahenden Truppen der Türken Widerstand zu leisten. Dieses Ereignis hat Franz Werfel zum Kern seines 1000-seitigen Romans gemacht. Die vierzig Tage des Musa Dagh gilt vielen als das wichtigste literarische Werk zum Völkermord an den Armeniern überhaupt.
Im Rahmen des musikalischen Erinnerungsprojekts aghet – ağıt der Dresdner Sinfoniker beschäftigen sich nun seit Anfang des Jahres rund 60 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Dresden Plauen und des Vitzthum-Gymnasiums unter der Leitung des Regisseurs und Schauspielers Tom Quaas mit einer Dramatisierung dieses großen Stoffs. Mit der Uraufführung am 29. April im Festspielhaus Hellerau versucht die junge Theatertruppe unter der musikalischen Mitwirkung der Dresdner Sinfoniker die brandaktuellen Themen von Werfels Roman wie Rassismus, Vertreibung und ethnische Säuberung aus dem Konzertsaal hinaus an das Publikum zu tragen. Von Pegida umbrandet wollen die jungen Akteurinnen und Akteure vor allem eins: ihr Stück als Haltung, als politisches Statement verstanden wissen.

http://www.hellerau.org/transforming-aghet